geschichte fellheim
Fellheim liegt im mittleren Illertal, 11 km nördlich der kreisfreien Stadt Memmingen an der Staatsstraße 2031 und hat derzeit über 1.100 Einwohner. Bereits zu Beginn der Besiedelung hatte das Dorf die Form eines langgestreckten Straßendorfes, dessen bäuerliche Urbewohner sich nördlich des Schlosses niedergelassen hatten.
Im Jahre 1273 lassen sich urkundlich die "Edlen von Vellheim" nachweisen. Nach 1400 ist das Patriziergeschlecht der Besserer von Memmingen Besitzer des Dorfes.
Im Jahre 1555 wird das Adelsgeschlecht der Freiherrn Reichlin von Meldegg durch Heirat mit der Patriziertochter Anna von Sätterlin Grund- und Gerichtsherr zu Fellheim, das bis 1920 Schlossbesitzer war. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erfolgt eine starke Zuwanderung von Juden, denen der südliche Ortsteil zur Bebauung zugewiesen wurde.
Fellheim hatte bis 1900 eine Anlegestelle für Flöße und eine Illerüberfahrstelle für Fährbetrieb. Daher ist St. Nepomuk, Brückenheiliger und Schutzpatron der Flößer, im Wappen von Fellheim abgebildet.
Die neuere Geschichte Fellheims nach dem 2. Weltkrieg brachte wesentliche Strukturänderungen. Viele Menschen, Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, fanden in Fellheim eine neue Heimat. Es entstanden in den 50er Jahren die Illersiedlung sowie mehrere Gewerbebetriebe.
Zur Erinnerung an die jüdischen Mitbürger, die einst in Fellheim zu Hause waren, hatte der Gemeinderat einstimmig beschlossen, am Rathaus, der ehemaligen Judenschule, eine Gedenktafel anzubringen. Mit dieser schlichten Erinnerungstafel, deren Text einem Vorschlag von Gernot Römer, Augsburg, entstammt, wollen die Fellheimer Bürger die Erinnerung an die vielen jüdischen Mitbürger wach halten, denen Deutschland ihr Vaterland und Fellheim ihre Heimat war. Die feierliche Einweihung der aus Marmor gefertigten Tafel erfolgte am 6. November 1988 durch den Ortspfarrer, Hochwürden Herrn Albert Mahl.
Im Jahre 1990 wurde mit dem Umbau des gesamten Schlossareals in ein Seniorenwohn- und Pflegeheim begonnen. Kosten: 30 Millionen Mark. Träger dieser Einrichtung, die am 01. April 1992 ihren Betrieb aufnahm, ist aktuell die Schloss Fellheim Altershorizonte GmbH.
Mit dem Bau einer Turn- und Mehrzweckhalle mit Sportanlagen aktivierte sich das Vereinsleben in der Gemeinde in sportlicher und kultureller Hinsicht enorm. Die gesamte Sportanlage zählt zu den schönsten des Illertales.